Das „Geisterteilchen“, das die Erde traf, brach einen Rekord

Neutrinos gehören zu den häufigsten Elementarteilchen im Universum und werden oft als „Geisterteilchen“ bezeichnet. Sie besitzen keine elektrische Ladung, nahezu keine Masse und interagieren kaum mit Materie. Gelegentlich kollidieren sie jedoch mit anderen Teilchen und erzeugen dabei ein sehr schwaches Leuchten. KM3NeT ist ein spezialisierter Detektor, der dieses Leuchten in der Dunkelheit der Tiefsee einfangen kann.
Die Forscher stellten fest, dass es sich bei diesem Ereignis mit dem Codenamen „KM3-230213A“ nicht um einen Datenfehler handelte, sondern dass es auftrat, als ein hochenergetische Neutrino mit einem Punkt in der Nähe des Detektors wechselwirkte und dabei ein Myon erzeugte.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit, ein solches Neutrino zu entdecken, bei etwa einem Prozent liegt, widerspricht dies nicht dem Versagen anderer riesiger Detektoren wie IceCube und Pierre Auger, ein solches Signal seit über einem Jahrzehnt zu entdecken.
QUELLE NOCH UNBEKANNTDie Quelle der Neutrinos ist unbekannt. Mögliche Ursachen sind energiereiche Regionen in den Zentren von Galaxien, Gammastrahlenausbrüche nach Supernovas oder „kosmogene Neutrinos“, die vor 13,8 Milliarden Jahren durch die Kollision kosmischer Strahlung mit der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung entstanden. Wissenschaftler halten es jedoch für höchst unwahrscheinlich, dass das Teilchen aus der Milchstraße stammt.
ntv